Am Vortag Sonnenschein, am Renntag Dauerregen und eine Strecke mit so viel Dreck und Schlamm wie ich sie noch nie erlebt habe.
Wir kamen am Samstag Mittag bei traumhaft schönem Wetter in dem idyllischen Ornans an und ahnten nichts böses bis ein bekannter Fahrer nach der Streckenbesichtigung meinte „ziemlich tief und schlammig“, da es wohl die Tage vorher nass war. Ich hatte mich so auf ein schönes Saisonsabschlussrennen in dieser traumhaften Herbstlandschaft gefreut. Dann in der Nacht der Schock, Wind und Regen weckte mich und der Regen hielt bis nach dem Rennen an.
Mein Ziel ein Top 20 Platz bei der diesjährigen WM in Frankreich war nach meinem super Start und dem ersten Anstieg noch in greifbarer Nähe, doch immer mehr wurde er vom französischem Dreck und Schlamm des bei schönem Wetter schon sehr anspruchsvollen Kurs mit 2200 hm und 64 km begraben. Die erste ewig lange Abfahrt war sehr glitschig und schwer, ich fuhr am Limit und kam zuerst gar nicht mit der Strecke zurecht und musste oft runter vom Rad. Dadurch verlor ich sehr viele Positionen. Irgendwann wurde es dann aber unfahrbar und das Rad lies sich vor lauter Dreck in den Reifen nicht mal mehr abwärts schieben und blockierte. Meine Hände war so voll schlamm, dass ich meine Schaltung nicht mehr betätigen konnte (Drehgriffe) und nur noch abrutschte. Bei der Versorgung tauschte ich meine Handschuhe und wusch mich und die Schaltung mit einer Wasserflasche, doch bei der nächsten Abfahrt das Gleiche Spiel. Der Dreck brannte in den Augen und alle Kämpften sich durch die Strecke und mehr mit ihr als mit den Konkurrenten, es war total crazy. Die letzten 8 km funktionierte gar nichts mehr. Ich fuhr nur noch in einem Gang wo es ging bzw. schob das Rad wo der Gang zu schwer war bergauf. Fahrerinnen zogen an mir vorbei und ich konnte nichts machen. Irgendwie schaffte ich auch noch den letzten der unzähligen Trails bergab und rollte mehr oder weniger als 26te über die Ziellinie. Mit zwei Tritten vor und zwei zurück konnte ich das Rad am fahren halten :)..... Meine Beine hätten mich problemlos noch 1000 hm hoch getragen, aber ich fühlte mich einfach mental total am Ende und war froh irgendwie das Ziel erreicht zu haben und dass es irgendwo eine Dusche gab....
Jetzt ist erst mal nach über 45.000 Rennhöhenmeter u. 1.300 Renn-km mit dem Bike eine kleine Herbstpause angesagt und ich freu mich auf die schönen ruhigen und stillen Herbsttage hier bei mir in den Allgäuer und Lechtaler Alpen. Vielleicht trifft man sich mal auf dem ein oder anderen Gipfel. ...
Bis bald eure
Reni
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