Von Kajaani aus, ein kleines finnisches Städtchen umgeben von Seen und Wäldern in dem ich mein Auslandssemester mache, geht es vollgepackt Richtung Norwegen ans Nordkap, mit dem Ziel einmal am nördlichsten Punkt Europas zu stehen.
Daheim im Chiemgau warten wahrscheinlich alle schon wie verrückt auf den Schnee während hier im Norden Finnlands bereits alles in weihnachtlicher Winterstimmung mit verschneiten Wäldern und unzähligen gefrorenen Seen ist. Je nördlicher wir fahren desto mehr wird klar wieso Finnland das Land des Weihnachtsmannes ist. Es fühlt sich im Oktober bereits wie Weihnachten an und genug helfende Rentiere für seinen Schlitten findet man überall auf und neben der Straße. In der Stadt Rovaniemi, direkt am Polarkreis, gibt’s dann auch noch sein Haus zu sehen. Bekommen haben wir leider nix, weil wir unsere Geschenke ja vom bayerischen Christkindl geliefert bekommen und nicht vom Weihnachtsmann. Während der Fahrt durch Finnland ist man immer mitten in der Natur, man fährt Stundenlang durch Wälder auf einer verschneiten Straße und muss mehr auf Rentiere und Elche acht geben, als sich sorgen um den Verkehr zu machen. Es kommt einem auch in den Städtchen alles viel ruhiger vor keinen Stress, keine Hektik und man merkt dass die Finnen die Natur lieben und ein sehr traditionelles Volk sind.
Als Alpenbewohner vermisst man ja nach ein paar Wochen Finnland die Berge schon sehr, doch in Norwegen angekommen sieht man endlich ein paar Hügel in der Ferne, angeschienen von der schönen Abendsonne oder auch Mittagssonne je nachdem wie man will. So weit oben im Norden sind die Tage sogar im Oktober schon eher kurz, also um 4 Uhr ist es dunkel. Wenn die Sonne aber einmal scheint, dann zeigt sich ein Atemberaubendes Bild. Der Kontrast zwischen verschneiten Bergen und dem Meer ist sogar für einen Bayer, der schöne Berge gewohnt ist, überwältigend. Vor der Kulisse der Berge steht dann noch eine kleine rote Hütte und auf dem Fjord fährt noch ein Fischerboot und das Bild ist perfekt.Nach zwei Tagen Autofahrt stehen wir endlich am Nordkap neben der Weltkugel. Für mich ist der Punkt eigentlich nur eine Touristische Attraktion, jedoch die Bilder und Eindrücke während der Fahrt waren auf jeden Fall eine ganz neue besondere Erfahrung.
Das wahrscheinlich schönste Naturschauspiel der Reise war jedoch die giftgrün leuchtenden Polarlichter über den Bergen von Honningsvåg, ein kleines Fischerdorf auf der Insel am Nordkap, die ich nun endlich auch einmal zu sehen bekam. Auf Bildern sind Polarlichter schon wahnsinnig schön, aber in echt draußen zu stehen und völlig überraschend den immer stärker werdenden grünen Schein am Himmel zu beobachten ist mehr als wahnsinnig schön.
….am besten ihr stellt euch schon mal den schönen Winter vor und seht euch die Bilder an, die beschreiben meine Eindrücke wahrscheinlich viel besser als ein Text :-)
Liaba Gruß aus dem kalten Norden
Euer Martin
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